M1: Sieg Nummer vier gegen Langenau

20.10.2025

SG Hegensberg-Liebersbronn – HSG Langenau/Elchingen 29:24 (13:12)

Schon zwei Minuten vor Ende der Partie erhoben sich die rund 250 Fans der SG Hegensberg-Liebersbronn in der Sporthalle an der Römerstraße von ihren Sitzen und spendeten ihrer Mannschaft lautstarken Applaus. Die Standing Ovations hatten sich die Handballer vom Berg angesichts des vierten Sieges in Folge redlich verdient. Beim 29:24 (13:12) behielten sie gegen die erfahrenen Gäste von der HSG Langenau/Elchingen unerwartet deutlich die Oberhand – und das nach einer sehr reifen Leistung. „Unsere Mechanismen haben gegriffen“, konstatierte HeLi-Headcoach Veit Wager, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft mehr als zufrieden sein konnte. „Vor allem in der Abwehr schaffen wir es im Moment, unsere Gegner vor Aufgaben zu stellen, die sie offenbar nur schwer lösen können.“ Mit 8:2 Punkten stehen die Raptors als Aufsteiger punktgleich mit dem TV Flein an der Spitze der Baden-Württemberg-Oberliga. Doch dies ist kein Grund, die Bodenhaftung zu verlieren, zumal die nächste schwere Prüfung schon am Samstag auf die SG wartet: und zwar beim Derby gegen den SKV Unterensingen. „Das ist dann gleich der nächste Realitätscheck“, sagt Veit Wager, „denn nach Unterensingen fährst du nie als Favorit.“
Doch Blick zurück auf eine erneut starke Partie der SG, die für das Heimteam unter eher ungünstigen Vorzeichen stand. Die Trainingswoche war nicht optimal verlaufen, zudem musste der an einer Schulterverletzung laborierende Moritz Hettich passen, ausgerechnet der Kapitän und strategische Kopf der Mannschaft. Zwar waren auch die nicht optimal in die Saison gestarteten Langenauer mit Verletzungssorgen angereist, unter anderem mussten sie ohne ihren Führungsspieler Felix Junginger auskommen. Doch die oberligaerfahrene und vor der Saison nochmals deutlich verstärkte HSG sollte trotzdem als Favorit ins Rennen gehen.
Und prompt demonstrierten die aus der Nähe von Ulm angereisten Gäste, weshalb SG-Trainer Veit Wager und sein Co Marcel Lutz vor ihnen gewarnt hatten. HeLi bekam in der Defensive gegen die beweglichen und wurfstarken Rückraumspieler der HSG zunächst keinen rechten Zugriff, 8:9 stand es nach einer Viertelstunde. Doch immerhin: die heimische SG war dran geblieben wegen eines strukturierten, zielstrebigen Angriffs und einer guten Abschlussquote - und bekam noch vor der Pause das Momentum auf ihre Seite, auch weil Robin Habermeier und Lukas Wester-Ebbinghaus das Zentrum nun dicht machten.
Auffällig war schon zu diesem Zeitpunkt, dass Veit Wager die Kräfte seiner Jungs klug einteilte und alle Mann zum Einsatz brachte, unter anderem auch den zupackenden Lucas Schieche im Defensivblock. Durch Treffer unter anderem von Alexander Stammhammer, der insgesamt auf fünf Treffer kam, und Lennard Schatz zum 13:10 drehte HeLi die Partie dann auch wieder. Doch entschieden war nichts, wie sich rasch zeigen sollte. Die HSG verkürzte noch vor dem Gang in die Kabine auf 13:12. Und die bange Frage im Publikum war: Würde HeLi die Gäste, die immer wieder ihre Klasse aufblitzen ließen, auf Dauer in Schach halten können?
Auch nach dem Wechsel sollte es zunächst ein Duell auf Augenhöhe bleiben – bis zum 16:16 nach 37 Minuten. Danach aber zog HeLi mit einem starken Zwischenspurt auf 21:16 davon, auch aus Sicht von HSG-Trainer Johannes Rosenberger eine vorentscheidende Phase. Immer wieder zwang die nun sattelfeste und bissige HeLi-Defensive Langenau zu technischen Fehlern, zudem lief Keeper Maxi Blum zur Hochform auf und parierte nicht nur zwei Siebenmeter. Vorne zog Noah Herda weiterhin die Fäden und glänzte im Abschluss, wie auch Yannik Heetel, der erneut ein sicherer Siebenmeterschütze war und auf insgesamt acht Treffer kam. Ein Sonderlob des Trainers aber ging diesmal aus guten Gründen an die Youngsters wie Tobias Prauß, Louis Fischer, Konstantin Silberhorn oder in Hälfte eins Henry Fausten, die Einsatzzeit bekamen und das Vertrauen des Trainers rechtfertigten. „Wir funktionieren als Team außerordentlich gut“, so Veit Wager, „das macht uns schwer ausrechenbar und stark.“ Spätestens beim Zwischenstand von 26:18 fünf Minuten vor Schluss war die Entscheidung pro HeLi gefallen. Ein wenig Ergebniskosmetik – mehr sollte Langenau nicht mehr gelingen.
SG Hegensberg-Liebersbronn: Blum, Hummel (beide Tor); Lennard Schatz (2), Fischer (1), Heetel (8/7), Habermeier (1), Prauß (2), Hettich, Wester-Ebbinghaus (1), Stammhammer (5), Hahnloser (1), Fausten (1), Herda (7), Schieche, Silberhorn.