Herzblut, Geld und gute Worte

20.06.2016

Die SG Hegensberg-Liebersbronn und ihre Sponsoren

Die SG Hegensberg-Liebersbronn ist im aktiven Bereich sportlich so erfolgreich wie nie zuvor in ihrer 16-jährigen Geschichte. Zudem arbeitet die Spielgemeinschaft in der Breite vorbildlich, was sich an den insgesamt 15 Jugendmannschaften plus 40 Mini-Handballern ablesen lässt. Rund 100 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass der Vereinsbetrieb läuft. Und dennoch gibt es darüber hinaus eine ganz wichtige Gruppe, ohne deren finanzielle und teilweise auch ideelle Unterstützung „nichts ginge“, wie die Abteilungsleiter Michael Hettich und Jens Hornung betonen: die Gruppe der Sponsoren.   

Das Marketing-Team  

Günter Würfel ist, wer so will, ein Mann für alle Fälle bei der SG. Seit die Sporthalle an der Römerstraße beim Jägerhaus 2012 eröffnet wurde und vom Verein betrieben wird, fungiert er als Hausmeister. An Heimspieltagen der Handballer am Berg kümmert er sich, wenn’s sein muss, mit um die Technik. Und ganz nebenbei hat der Unruheständler in den vergangenen Jahren zusammen mit Klaus Lederle und einem Team um Anna Lederle, Chris Vogt, Stephanie Weiss, Sven Langjahr, Laura Pötsch und Jan Lukas Autenrieth den Bereich Marketing und Sponsoring innerhalb der Spielgemeinschaft auf- und ausgebaut. Von „Professionalisierung“ spricht Günter Würfel selbst, wenn er die Entwicklung der vergangenen Jahre Revue passieren lässt. Zusammen mit Anna Lederle und Sven Langjahr sitzt er an diesem Abend im Bergeck, dem Vereinsheim des TV Hegensberg, um die nächsten Pläne zu schmieden. Keine Frage, Unterstützer, Geldgeber waren auch früher schon notwendig und willkommen – und auch umworben. Doch oft genug war die Zusammenarbeit des Vereins mit Unternehmen eher ein Produkt des Zufalls, eine echte Konzeption, eine systematische Akquise stand nicht dahinter.  

Das hat sich geändert.  

Heutzutage pflegt die SG ein Corporate identity, wie man wohl in der Marketingsprache sagen würde. Das fängt bei einem einheitlichen optischen Auftritt der SG an, beispielsweise gleichen Trikots und Trainingsanzügen von der jüngsten Jugend bis zu den ersten Mannschaften. Das SG-Logo schmückt alle Veröffentlichungen. Zudem gibt es klar definierte Pakete, die Geldgeber je nach finanziellen Möglichkeiten buchen können: von der Anzeige im Vereinsheft oder im Sonderheft zur Saisoneröffnung und die Bannerwerbung über die Logoplatzierung von Partnerfirmen auf der Homepage und auf Trikots bis hin zur Namensnennung an Heimspieltagen durch den Hallensprecher. Aber auch vielfältige individuelle Möglichkeiten bestehen: Anzeigen auf dem Spieltagsflyer, Firmenembleme auf Trikots oder Trainingsanzügen oder die Namensgebung bei Turnieren wie dem Physio-Esslingen-Cup der A-Jugend – der Phantasie sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist der SG, dass die Unterstützer nicht bloße Mäzene sind, sondern eine „Gegenleistung“ für ihr Engagement bekommen, wie das Marketing-Team unisono betont. „Ein Nehmen und Geben“ – das ist das neue Selbstverständnis, sagt Sven Langjahr. 

Dabei kann sich die SG auf den in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Zuspruch berufen: Nicht nur, dass das Vereinsheft in einer Auflage von rund 3600 Exemplaren an alle Haushalte in den Stadtbezirken vom Berg – neben Hegensberg, Liebersbronn und Wiflingshausen auch Kennenburg und Kimmichsweiler – verteilt wird; bei den Heimspieltagen platzt die Römerhalle mittlerweile regelmäßig aus allen Nähten. Bei Derbies der ersten, eben in die Landesliga aufgestiegenen Männermannschaft und der künftig, nach dem neuerlichen Sprung nach oben, in der Württembergliga antretenden ersten Frauenmannschaft säumen alleine bis zu 500 Zuschauer die Tribüne, abgesehen davon, dass von Herbst bis Frühsommer jeden Samstag und Sonntag am Jägerhaus reger Spielbetrieb herrscht – mit vielen Eltern aus Esslingen und Umgebung auf den Rängen.      

Die Philosophie  

Rund 75 einzelne Sponsoren tragen aktuell zum guten Gelingen bei der SG bei – und die große Zahl entspricht genau der Philosophie der Handballer vom Berg. „Wir wollen uns nicht in die Abhängigkeit einiger weniger Groß-Sponsoren begeben“, sagt Günter Würfel. „Denn wenn da einer abspringt, hast du gleich ein Riesenproblem.“ Tatsächlich gibt es einige Gönner, die mehr geben als andere: dazu gehört traditionell und seit vielen Jahren die Hahn CNC Technik in Aichwald, dazu gehören – neu – aber auch die Stadtwerke Esslingen. Und doch sind „alle Unterstützer gleichermaßen wichtig“, wie Anna Lederle befindet. Denn vor allem auch kleinere, mittelständische Betreibe sind es in der Regel, die sich traditionell überproportional stark einbringen.

Für den Verein erhöht sich durch die gewollte Spreizung der Aufwand: In jedem Frühjahr und Frühsommer müssen die Verträge mit allen Sponsoren überprüft und in der Regel im direkten Gespräch neu verhandelt werden, die ViP-Einladungen jeweils zur Saisoneröffnung und zum Saisonfinale müssen breit versandt, keiner darf vergessen werden. Für die allesamt ehrenamtlichen Mitarbeiter im Marketing-Team heißt dies: viel Freizeit zu opfern. „Aber wir machen es gerne und aus innerer Überzeugung“, wie sie allesamt versichern. Denn eines ist klar: Der Verein ist auf die Finanzspritzen der Sponsoren und Mäzene elementar angewiesen. Obwohl die Trainer, Betreuer und Funktionäre der SG selbst in aller Regel ehrenamtlich tätig sind: einen Spiel- und Trainingsbetrieb mit insgesamt 20 Mannschaften aufrecht zu erhalten und in der Spitze wie in der Breite im Sinne einer qualitativ hochwertigen Ausbildung des Nachwuchses ambitioniert zu arbeiten – das kostet richtig Geld. Unter dem Strich hat sich das Budget pro Jahr in den vergangenen Jahren fast verdoppelt und wird für die Aus- und Fortbildung von Trainern und Betreuern, für Hallenmiete, Trainingsanzüge und Trikots, für teilweise weite Fahrten zu den Auswärtsspielen – kurz: letztendlich für eine möglichst optimale Förderung von Kindern und Jugendlichen in Sport und Gesellschaft verwendet.    

Die Sponsoren  

HandschlagEben diese Kinder und Jugendlichen, die irgendwann Erwachsene werden, gehen bei Birgit Lüneberg aus und ein. Sie betreibt im Zentrum von Hegensberg seit genau 18 Jahren Birgits Lädle, in dem allerlei geboten wird: Schreibwaren und Zeitschriften, Paketservice und Toto-Lotto, die Annahme von Reinigungswäsche und Schneidereiwaren. Für Birgit Lüneberg liegt es auf der Hand, dass sie die SG sponsert: teils im Verbund mit den übrigen Geschäften auf dem Berg, teils aber auch zusätzlich auf eigene Rechnung. Da sind zum einen die eigenen persönlichen, ja sogar familiären Bezüge, da ist ihre Kundschaft, die häufig eng mit der SG verbunden ist, da ist aber auch ihr eigener Fanatismus: kaum ein Heimspiel, das sie zusammen mit ihrem Mann versäumt. 

Ihr Herz hänge am Handball, sagt die Ladeninhaberin, weshalb zum echten Sponsorentum – Leistung und Gegenleistung – auch eine Art Mäzenatentum kommt. „Ich bin froh über ein funktionierendes Vereinsleben“, sagt sie, „und unterstütze das sehr gerne“. Aber auch einen echten Werbeeffekt erkennt Birgit Lüneberg in den Anzeigen, die sie im Heft und auf einem Banner schaltet. Keine Frage: „Da kommt auf jeden Fall etwas zurück.“ 

Diese Kategorie der vereinsnahen Unternehmen, deren Entscheidungsträger selbst im Verein aktiv sind oder persönliche Beziehungen zu SG-Akteuren haben, ist traditionell stark vertreten – von Elektro Eberspächer über Optik Kaltmaier und Scharpf-Sanitär bis hin zum Schuhhaus Lechner. Die Vereinsgaststätten des TV Liebersbronn und des TV Hegensberg, Dulkhäusle und Bergeck, sind mit von der Partie. Und auch Hahn CNC Technik in Aichwald hat seit Jahren, ja, Jahrzehnten enge Bande nach Hegensberg-Liebersbronn: das Unternehmen, das in der Metallbearbeitung zu Hause ist, zählt als einer der Hauptsponsoren zu den wichtigsten Unterstützern. Firmenchef Ulrich Hahn setzt damit die Tradition seines Vaters Günter Hahn fort, dem mit Hahn Gasfedern die Vereinsförderung auf dem Berg von jeher ein Herzensanliegen war und ist. Nicht nur die SG, der Musikverein Liebersbronn profitierte ebenfalls davon. 

Aber auch bei der Anbahnung neuer Kontakte spielen persönliche Bande nicht selten eine Rolle – so wie im Blick auf das Engagement des Architekturbüros Werkbau. Peter Mugele hat die Firma mit Sitz in der Röntgenstraße, die im Wohnungs-, Industrie- und Verwaltungsbau für ganz Süddeutschland mehr als 300 Referenzen vorzuweisen hat, 1999 gegründet. Geknüpft wurde der Kontakt über die Freundschaft von Peter Mugeles Stiefsohn Patrick Eberhard zu Sven Langjahr aus dem Sponsorenteam. So kam das Werkbau-Logo auf das Trikot der aktiven Mannschaften. Auf diese Weise wurde der Unternehmensname in die breite Öffentlichkeit getragen – über Bilder etwa in der „Esslinger Zeitung“, einschlägigen Anzeigenblättern oder auch auf der HeLi-Homepage. Direkt neue Kunden seien durch die Werbung wohl nicht gewonnen worden, so die Bilanz von Patrick Eberhard nach einem Jahr. Die Erwartung, Werkau bekannter zu machen, seien dennoch erfüllt worden. Zudem hätten die Architekten selbst ihre Liebe zum Handball entdeckt: „Die Atmosphäre bei den Heimspielen ist eine Wucht.“ 

Tatsächlich ist der Bau der Römerhalle maßgeblich für den Schub, den die SG Hegensberg-Liebersbronn in den vergangenen vier Jahren erlebt hat. Die Infrastruktur der Halle ist perfekt, so dass die Zuschauer bestens bewirtet werden können – ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle. Und zudem hat sich die Halle binnen kürzester Zeit zu echten Heimstatt entwickelt: viele neue Gesichter werden seither bei den Heimspieltagen gesehen, vor allem bei der ersten Frauen- und der ersten Herrenmannschaft, den sportlichen Aushängeschildern im aktiven Bereich. Für Sponsoren wichtig: die Werbetafeln hängen Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr – und sind sichtbar auch für Ausflügler und Wandersleut‘, die aus Neugier mal einen Blick durch die Glasscheiben werfen. 

Diese Plattform wollen künftig auch die Stadtwerke Esslingen nutzen, deren Logo auf dem Hallenboden platziert sein wird. Auch eine gemeinsame Kampagne des Vereins mit dem 1855 gegründeten Gas- und Energieversorger ist geplant. Die SWE wollen „über den eigentlichen Versorgungsauftrag hinaus in ihrem Kernvertriebsgebiet gesellschaftliches Engagement unterstützen“, wie der SWE-Öffentlichkeitsarbeiter Benjamin Fritz betont. Vor allem der Sport hat es dem Unternehmen dabei angetan – in der Spitze wie etwa bei beim Judo-Bundesligisten KSV Esslingen oder den Wasserballern des SSV Esslingen, aber auch in der Breite bei einer Reihe von Vereinen in Esslingen, Ostfildern, Wendlingen, Denkendorf oder Wernau. Das Engagement diene der Imagepflege, aber auch konkret der Kundenbindung in einem hart umkämpften Markt, sagt Benjamin Fritz. In der Tat: Billig-Anbieter, mit anonymen Konzernen im Hintergrund, setzen sich mit Sicherheit nicht für lokale Belange ein. „Da können wir uns differenzieren“, so die Maxime der SWE.

Das städtische Tochterunternehmen kann angesichts der enormen Nachfrage längst nicht alle Wünsche von Vereinen erfüllen. Die Entscheidung, die SG mit in den Kreis der Fördervereine aufzunehmen, fiel freilich nicht schwer: die Einwohnerstruktur auf dem Berg mit vielen Häuslesbesitzern und jungen Familien entspricht genau der Zielgruppe der Stadtwerke. Die SG mit ihren Stammvereinen TVL und TVH verspricht zudem alleine Kraft der Mitglieder und Zuschauer einen echten Multiplikationseffekt. Zudem erscheint das ehrenamtliche Engagement bei HeLi vorbildlich, sodass wichtige Kriterien für eine Liaison erfüllt sind. „Auf dem Berg treffen wir eine breite Masse an bestehenden Kunden oder solchen, die es noch werden wollen“, sagt Benjamin Fritz.


Die Sponsoren der SG Hegensberg-Liebersbronn:

Ad Astra, ad Auto Dienst Besiroglu, Aqua Römer GmbH & Co. KG, Auto Technik R. Mangold, B.I.M., Bäckerei Cnossen GmbH, Bodtländer GmbH, Gaststätte Zwiebel, Fiessler Elektronik GmbH & Co. KG, B-Treff Apotheke, CNC Salen, Die Holzwerkstatt, Druckteam Schneider, E. Bayer Baustoffwerke GmbH & Co. KG, Elektro Eberspächer, Ergotherapie Ostfildern, Fa. 1a Schnirzer, Fa. Ulco GmbH, Herma GmbH, ES Tore Türen Antriebe GmbH, FSG Service KG, Fitout GmbH, Flaschnerei Lohri, Garten Clauss, Gaststätte Dulkhäusle, Lütze Consulting & Services GmbH & Co. KG, Gesundheitscenter Fiala GmbH & Co. KG, Getränke Österle, Physio Esslingen, Glaser Mayer GmbH, Pratz Moden, rontec GmbH Metallwerke, Hahn CNC Technik GmbH, Radeberger Gruppe KG, Hotel Jägerhaus, Hotel Traube, Karl Scharpf GmbH & Co. KG, Stadtwerke Esslingen, Kessler Sekt GmbH & Co. KG, Weingut Kusterer, Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Jentsch Gebäudereinigung, Manfred Schmid GmbH & Co. KG, MiBi Dienstleistungsservice Michael Krämer, Norfi Absaugtechnik GmbH, Optik Kaltmaier, Schlosserei Schlienz Stahl- und Metallbau GmbH, Haaga Schokoladen KG, Schuh Lechner, Slama Bau, Spieth Gymnastics GmbH, Sport Flöss GmbH, Sport Gross, Volksbank Esslingen eG, Rausch und Partner GbR, Krämer Team OHG, Bergeck, Werbeatelier Keimel, Weingärtner Esslingen, Württembergische Versicherung, Zahntechnik Balz GbR, Montel, Kütter & Scharpf GmbH, Bindbeutel ITK, Werkbau, Kempa, Dr. Menges und Partner mbH, intellination GmbH, Garten- und Landschaftsbau Schweizer, Wilhelm Weber GmbH & Co. KG, Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH und die Geschäfte vom Berg: Apotheke zum Jägerhaus, Bäckerei Haubensak, Küchenstudio Patzig, Blumen Thiel, Fußpflegepraxis A. Nicolai, Hundeschule HundeSinn, Friseur Ott, Volksbank Hegensberg, Werner Klumpp Uhrmacherbetrieb, Birgits Lädle.


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