M1: Gerechtes Remis in dramatischem Nachbarschaftsduell

20.03.2018

SG Hegensberg-Liebersbronn - TV Gerhausen 25:25 (12:13)

M1

Die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn ist in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nur eine Woche nach dem Auswärtssieg bei RW Laupheim, folgte am vergangenen Samstag gegen den TV Gerhausen in der heimischen Sporthalle an der Römerstraße der nächste Punktgewinn. Das 25:25 (12:13)-Unentschieden war am Ende das gerechte und jeweils verdiente Ergebnis einer Partie, in der beide Mannschaften enorme Kampfkraft an den Tag gelegt hatten und sich auf Augenhöhe begegnet waren. "Wir sind ausgesprochen glücklich, auch weil wir insgesamt nach einer Durststrecke zurück sind in der Liga und wieder um unsere Qualitäten wissen", betonten nach aufreibenden 60 Minuten SG-Trainer Jochen Masching und Co- und Spielertrainer Henning Richter: "Die Tendenz bleibt weiter steigend."

Schon die Ausgangslage war nicht ohne Brisanz gewesen: die beiden Tabellennachbarn verfügten über die exakt gleiche Punktzahl; und für die Handballer vom Berg wie für Gerhausen sollte es darum gehen, das Polster für den Klassenerhalt weiter auszubauen. Der Verlauf der Partie übertraf dann freilich alle Erwartungen. Es war ein regelrechter Handball-Krimi, den die gut 200 Zuschauer an diesem Abend erlebten, eine nicht immer hochklassige, aber unglaublich intensive und vor allem bis zur letzten Sekunde spannende, ja, dramatische  Partie. Denn erst als der glänzend aufgelegte Tobi Funk im SG-Gehäuse mit seiner achtzehnten Parade (!) quasi mit dem Schlusspfiff einen Tempogegenstoß des TVG entschärfte, stand das Resultat fest - nachdem die HeLi-Raptors Mitte der zweiten Halbzeit deutlich in Rückstand geraten waren, dann plötzlich ihrerseits die Siegchance hatten, aber in entscheidenden Momenten an dem ebenfalls starken TVG-Keeper Daniel Kornmüller scheiterten. Insofern war es auch ein "Duell der beiden erstklassigen Torhüter", so Jochen Masching.

Doch der Reihe nach. Nach dem Henning Richter die Gastgeber in Führung gebracht hatte, gab im weiteren Verlauf zunächst Gerhausen den Ton an. Zwar blieb die SG dran, aber bis zum 9:7 in der 20. Minute legten immer wieder die Schützlinge von Trainer Jochen Trinkner ein, zwei Tore vor. Dennoch zeigte sich schon in dieser Phase ein hochmotiviertes Team HeLi, das den Turnverein aus Blaubeuren vor allem mit einer offensiv-aggressiven und laufstarken Deckung in Verlegenheit brachte. Mit 11:10 und 12:11 lagen die Gastgeber denn auch alsbald vorn, ehe der TVG noch vor der Pause erneut konterte - und seinerseits mit einer 13:12-Führung in die Kabine ging.

Schon in den ersten 30 Minuten war die von beiden Seiten hart, aber fair geführte Partie geprägt gewesen davon, dass "mit offenem Visier" agiert wurde, wie Henning Richter befand, aber auch taktische Finessen waren im Spiel zweier gut aufeinander eingestellter Teams zu sehen. Und hier wie da galt auch: ließ die Abwehrreihe etwas durch, war häufig der Mann zwischen den Pfosten auf dem Posten. "Vorne hätten wir im einen oder anderen Fall etwas cleverer abschließen können und hinten uns noch häufiger durch ein Foul etwas Entlastung schaffen können", meinte Jochen Masching - ohne jedoch seiner sehr geschlossen auftretenden, nervenstarken Mannschaft einen Vorwurf zu machen. Im Gegenteil. Denn auch die zweite Hälfte war zunächst völlig ausgeglichen. Bis zum 19:19 (42. Minute) wechselte die Führung mehrmals - ehe sich die Gäste mit einem Vier-Tore-Lauf absetzten. Doch HeLi bewahrte trotz des Rückstands Ruhe und demonstrierte auch ohne die verletzten Matze Bayer und Jonas Reinold selbst in dieser kritischen Situation eine breite Brust. Arne Helms sorgte mit seinem zehnten Treffer (davon sechs vom Siebenmeterpunkt) in der 51. Minute wieder für den direkten Anschluss zum 22:23, und als Henning Richter in der 57. Minute traf, war der 25:25-Ausgleich hergestellt. In einer dramatischen Schlussphase hatte HeLi dann zweimal bei freien Würfen sogar noch die Chance, die Partie für sich zu entscheiden, doch auch Gerhausen hätte - unter anderem per Siebenmeter - den Siegtreffer machen können. Hätte ... So herrschte am Ende Einigkeit in beiden Lagern, dass das Unentschieden ein "gerechtes Ergebnis" sei, wie es hieß. "Damit können beide Teams gut leben", sagte Henning Richter.

Mit dem Unentschieden hat die SG bei nunmehr 18:24 Punkten Platz acht in der Tabelle verteidigt - und führt damit die zweite Tabellenhälfte der Württembergliga, Staffel Süd an. Am nächsten Wochenende ist Spielpause, ehe es am Samstag nach Ostern zum Derby beim weiterhin im Rennen um den Aufstieg mitmischenden TSV Wolfschlugen geht. Nach dem Remis aus der Vorrunde wird das favorisierte Filder-Team auf Revanche sinnen, während die Handballer vom Berg ohne jeden Zugzwang in diese Partie gehen können. Insgesamt fünf Spiele sind es für HeLi noch bis Saisonende. "Ein paar Punkte brauchen wir noch für den Klassenerhalt", sagen die Trainer, "aber wenn wir an die jüngsten Leistungen anknüpfen, werden wir das schaffen."  

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Spiller (Tor); Denis Langjahr (1), Sven Langjahr, Richter (4), Christian Bayer, Götz, Zeh (2), Helms (10/6), Geyer (1), Baumann, Hettich (1), Kühl (2), Sokele (4).

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