M1: Niederlage zum Abschluss einer Top-Vorrunde

18.12.2017

SG Hegensberg-Liebersbronn – TSV Zizishausen 25:36 (15:17)

Zum Abschluss einer kräftezehrenden Vorrunde musste sich die SG Hegensberg-Liebersbronn in eigener Halle dem TSV Zizishausen mit 25:36 (15:17) beugen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit dominierte der Tabellenführer der Württembergliga, Staffel Süd in Durchgang zwei und ließ den Handballern vom Berg nicht den Hauch einer Chance. Der Aufsteiger muss sich freilich nicht grämen, stehen doch nach dreizehn Spieltagen stolze 14:12 Punkte auf dem Konto. „Mit dem bisherigen Saisonverlauf können wir wirklich sehr zufrieden sein“, betonen die SG-Trainer Jochen Masching und Henning Richter: „Die Mannschaft hat sich überraschend schnell an die neue Liga gewöhnt.“   

Keine Frage, im Derby gegen den ersten Aufstiegsanwärter aus Zizishausen bekamen die HeLi-Raptors ihre Grenzen aufgezeigt – eigentlich erstmals in dieser Punkterunde überhaupt. Dabei waren die Gastgeber einmal mehr gut in die Partie gekommen und hatten dem Favoriten fast 30 Minuten lang die Zähne gezeigt. „Wir haben stark begonnen und mit viel Kampfgeist agiert“, konstatierte der verletzte Spielertrainer Henning Richter nach dem Abpfiff. Zwar hatte die SG-Defensive gegen den starken TSV-Rückraum allzu oft das Nachsehen, doch gelang es im eigenen Angriff regelmäßig selbst Akzente zu setzen – und die Begegnung dadurch ausgeglichen zu gestalten. In der Anfangsphase legten meist die Gäste vor, ehe Hegensberg-Liebersbronn nach einer Viertelstunde 10:9 und später 12:11 in Führung ging. Arne Helms, Max Hettich und Jaric Baumann vom Siebenmeterpunkt erwiesen sich dabei als besonders treffsicher. Der „Knackpunkt“ sollte dann aber in der 15. Minute folgen, als der glänzend aufgelegte SG-Kapitän Fabi Sokele nach einem unglücklichen Foul mit einer umstrittenen Roten Karte bedacht wurde – für die Gastgeber an diesem Tag der Anfang vom Ende. Noch vor dem Wechsel setzte sich Zizishausen vom 13:13 auf 17:15 ab und bestimmte nach der Pause das Geschehen quasi nach Belieben. Binnen 15 Minuten hatte der TSV seinen Vorsprung auf 27:19 ausgebaut und ließ bis zum Ende nichts mehr anbrennen – auch weil die HeLi-Angreifer sich vorne zu viele unvorbereitete Würfe nahmen und Zizishausen zu einem veritablen Konterspiel einluden. „Wir haben keine Struktur mehr gehabt und oft zu unvorbereitet abgeschlossen“, monierte Jochen Masching, die Abkehr vom Erfolgsrezept der ersten Halbzeit. Bisweilen standen zudem vier 18- bis 21-Jährige auf einmal auf dem Parkett. „Da fehlt dann einfach die Erfahrung, die Ruhe, die Cleverness“, so Henning Richter.   

Die kurzfristige Enttäuschung aller Beteiligten nach der höchsten Saisonniederlage kann freilich das insgesamt positive Bild einer mehr als gelungenen Vorrunde nicht wirklich trüben – gerade auch vor dem Hintergrund, dass HeLi noch vor zwei Jahren in der Bezirksliga aufgelaufen ist. Schmerzlich erscheinen lediglich zwei eher unnötige Niederlagen bei der HSG Friedingen/Mühlheim und bei der SG Herbrechtingen/Bolheim. Dem entgegen stehen indes zahlreiche emotional herausragende Momente – überraschende Siege unter anderem gegen Topteams wie die HSG Langenau/Elchingen und Rot-Weiß Laupheim oder auch das spektakuläre Unentschieden in einem Handball-Krimi gegen den stark einzuschätzenden TSV Wolfschlugen. „In punkto Strategie, Disziplin und vor allem auch Moral kann man uns unter dem Strich nichts vorwerfen“, urteilt Henning Richter. Manche schon verloren geglaubte Partie wurde in den letzten Minuten noch umgebogen – wie beispielsweise das erfolgreiche Gastspiel bei der HSG Winzingen-Wißgoldigen-Donzorf, als ein Sechs-Tore-Rückstand aufzuholen war. „In vielen Situationen haben wir unheimliche Stärke bewiesen“, so Jochen Masching. Und Fabi Sokele zieht ebenfalls „alles in allem eine sehr positive Bilanz“, wie er betont. „Wir haben uns rasch in der Liga zurecht gefunden, auch wenn wir ein, zwei Spiele mehr hätten gewinnen können.“ Die Neuzugänge – Jaric Baumann und Jonas Reinold –  seien gut integriert und fänden ihre Rollen im System immer besser. Darauf lässt sich im weiteren Rundenverlauf aufbauen.   

Zurecht also rangiert HeLi in dem Dreizehner-Feld bei sechs Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen auf einem respektablen siebten Tabellenplatz. Die Mannschaft ist ohne Zweifel mit den neuen Aufgaben weiter gewachsen und hat sich gut entwickelt – zur Freude auch der vielen Fans, die bei Heim- wie Auswärtsspielen Unterstützung boten. Doch die Trainer wie das Team selbst wissen, dass der aktuell gute Stand in einer ausgeglichenen Klasse kein Ruhekissen ist, zumal mancher Gegner sich bisher eher unter Wert verkauft zu haben scheint. Doch die Handballer vom Berg schauen weniger auf andere, als vielmehr auf sich selbst. „Wir werden jetzt mit kühlem Kopf klare Ziele für die Rückrunde formulieren“, sagt Henning Richter, wobei für ihn wie für Jochen Masching und Fabi Sokele eines feststeht: „Wir wollen uns weiterhin möglichst fern von den Abstiegsrängen halten und möglichst zügig die restlichen Punkte sammeln, um nicht mehr unten hineinrutschen zu können. Und dafür werden wir viel tun müssen.“    

Ein ganz klein wenig kann die Mannschaft nun erst einmal durchatmen und sich regenerieren, ehe nach Weihnachten die Vorbereitung auf den Handballpokal der Esslinger Zeitung vom 5. bis 7. Januar in der Neckarsporthalle folgt. Das erste Punktspiel im neuen Jahr steht am 13. Januar beim TSV Bad Saulgau an.

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Schrof (Tor); Geyer (3), Denis Langjahr, Reinold (1), Christian Bayer, Matthias Bayer, Götz, Zeh (1), Helms (5), Baumann (6/5), Hettich (4), Kühl (2), Sokele (3).

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