M1: Niederlage gegen starke Unterensinger

09.10.2017

SG Hegensberg-Liebersbronn – SKV Unterensingen 32:39 (16:20)

Die Bäume wachsen für die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn nicht in den Himmel. Gegen den SKV Unterensingen, einen der Titelfavoriten in der Württembergliga, Staffel Süd, setzte es vor 350 Zuschauern in der Sporthalle an der Römerstraße eine empfindliche 32:39 (16:20)-Niederlage. Für die auch in der Breite stark aufgestellten Gäste war es unter dem Strich ein „hochverdienter Sieg“, wie SG-Trainer Jochen Masching und Co- und Spielertrainer Henning Richter anerkannten. Für die Handballer vom Berg ist der doppelte Punktverlust gegen eine der Topmannschaften der fünften Liga kein Beinbruch bei nunmehr 5:5 Zählern. „Allerdings müssen wir unsere Lehren ziehen aus solchen Auftritten“, so die beiden Übungsleiter, die den Fokus in den nächsten Wochen vor allen Dingen auf die Abwehrarbeit legen wollen.   

Von der ersten Minute an machte der SKV deutlich, dass er im Derby am Esslinger Jägerhaus keine Gastgeschenke verteilen wollte – und dominierte die ersten Minuten. HeLi aber hielt dagegen, glich nach acht Minuten zum 5:5 aus – und erarbeitete sich nach 20 Minuten sogar eine 13:11-Führung. Vor allem im Angriff präsentierte sich die SG hellwach, agierte schnell, zugleich geduldig und spielte bis zur klaren Chance. Zunächst war kein Unterschied festzustellen zwischen dem Aufsteiger und dem ambitionierten, sehr erfahrenen SKV, der ehemalige Zweit- und Drittligaspieler und gleich zwei frühere Toptorschützen der Jugend-Bundesliga in seinen Reihen hat. Und doch sollte sich noch in der ersten Hälfte zeigen, wie schnell sich auf diesem Niveau die Gewichte verschieben können. Denn etwas mehr als fünf Minuten vor der Pause reichten dem Team von Trainer Steffen Rost, um durch vier Tore in Folge aus einem 15:16- einen 15:20-Vorsprung zu machen. Überhastete Abschlüsse der SG ermöglichten dem SKV Tempogegenstöße und leichte Treffer. Und von diesem Rückstand sollte sich Hegensberg-Liebersbronn nicht mehr erholen. „Unterensingen hat sehr konzentriert und sehr konstant gespielt und wenige Fehler gemacht“, so Henning Richter.   

Nach dem Wechsel witterte die SG noch einmal ganz kurz Morgenluft, als zunächst Jaric Baumann mit einem seiner acht und dann Henning Richter mit einem seiner insgesamt sieben Treffer den Anschluss zum 18:21 herstellten. Doch der SKV bewahrte Ruhe – und setzte sich durch erneut vier Treffer in Folge bis zur 37. Minute zum bereits vorentscheidenden 18:25 ab. Dabei agierte das Team um Kapitän Fabian Sokele im Angriff weiterhin durchaus gefällig. Zwar vermisste Jochen Masching nach eigenem Bekunden bisweilen den Zug zum Tor und sah auch „ein paar nicht so gute Entscheidungen“ seiner Schützlinge. „Insgesamt aber war das vorne echt ok“, sagte er. Einen eklatanten Unterschied zwischen den beiden Mannschaften gab es hingegen in der Defensive. Die körperlich robusten Gäste traten ungemein giftig und bissig auf und stellten nach dem Eindruck von Beobachtern eine „echte Bekämpferdeckung“. HeLi musste sich in einer intensiv, aber fair geführten Partie jedes Tor hart erarbeiten. Viel gravierender noch: Dem Team der SG selbst gelang es auf der anderen Seite nicht, die starke Rückraumachse des SKV in den Griff zu bekommen: zu zögerlich, zu unentschlossen mutete die Defensive an, zu Landesligazeiten eine der Stärken. Auch dem Verbund aus Abwehr und Torhütern fehlte es an der Harmonie. „Wir schaffen es im Moment einfach nicht, kompakt zu decken“, haderte Jochen Masching. Es habe nicht zuletzt an der taktischen Disziplin gefehlt. „Wir sind viel zu zahm, zu harmlos. Das müssen wir rasch abstellen, sonst werden wir uns künftig schwer tun“, so auch die Analyse von Henning Richter.    

Die Mannschaft hat freilich keinen Grund, sich irritieren zu lassen, sondern muss solche Partien als Lernfeld betrachten und die positiven Dinge mitnehmen. Denn das Auftaktprogramm hat es für die HeLi-Raptors, die den Klassenerhalt als Ziel haben, in sich. Schon nächsten Samstag (Anpfiff: 20.15 Uhr) wird mit dem TSV Heiningen der nächste Titelaspirant in der Sporthalle an der Römerstraße erwartet – erneut eine Begegnung also, bei der die Favoritenrolle klar verteilt ist. Immerhin: Die Filstäler sind nach einer überraschenden Niederlage bei der HSG Fridingen/Mühlheim unter Zugzwang. Und die SG hat beim Sieg in Langenau oder auch gegen die MTG Wangen schon bewiesen, dass sie den „Großen“ der Liga ebenbürtig und für eine Überraschung gut ist, wenn sie mit entsprechender Überzeugung auftritt. „Wir werden wieder einen guten Matchplan haben“, versprechen die Trainer mit Blick nach vorn: „Und dann mal sehen….“              

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Lenarduzzi (Tor); Geyer, Denis Langjahr (2), Reinold (3), Christian Bayer, Götz (1), Zeh (2), Helms (2), Baumann (8/4), Richter (7), Hettich (1), Kühl (2), Sokele (4)

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